Sep '13
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HRV-Biofeedback: Eine Strategie der Bewältigung bei Stress, Burn-out, Tinnitus

Durch Ohrgeräusche, depressive Verstimmungen, Panikattacken, Schlaflosigkeit entstehen häufig Belastungssituationen, in denen sich die Betroffenen hilflos fühlen und unter Stress geraten. Zur Behandlung solcher Störungen gibt es eine wirksame medizinische Therapie:
das Herzratenvariabilitäts-Training mit Biofeedback.
Das Ziel eines solchen HRV-Trainings liegt darin, dass Sie bei Stress für Ihre Körpervorgänge sensibilisiert werden, diese wahrnehmen und kontrollieren können.
Damit haben Sie im Alltag ein Instrument an der Hand, das Ihnen hilft, der belastenden Situation nicht mehr ausgeliefert zu sein. Wenden Sie das im HRV-Training Erlernte an, so können Sie sich selbst beruhigen und die Störung bewältigen. Die Belastung verliert auf diese Weise ihre Bedeutung.

Was bedeutet Herzratenvariabilität (HRV)?

Das gesunde Herz passt die Frequenz der Herzschläge den jeweiligen Erfordernissen an. Bei körperlicher Anstrengung oder seelischer Erregung nimmt die Herzfrequenz zu, in Ruhe und Entspannung nimmt sie ab.
Unser Körper trainiert diese Reaktionsfähigkeit, indem die Herzfrequenz beim Einatmen ansteigt und beim Ausatmen abnimmt. Diese Schwankungen der Herzfrequenz sind Zeichen eines gesunden Organismus und am stärksten, wenn Zu- und Abnahme der Herzfrequenz mit dem Ein- und Ausatmen gut übereinstimmen.
Bei welcher Atemfrequenz dies geschieht, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich.

Der Mensch wird nicht nur vom Großhirn gesteuert, sondern auch von seinem vegetativen Nervensystem

Das vegetative Nervensystem steuert und reguliert wesentliche Körperfunktionen autonom, also ohne das willentliche Zutun des Menschen. Der sogenannte Sympathikus aktiviert unseren Körper: Bei Anspannung, körperlicher Anstrengung, Angst oder seelischer Erregung steigt u.a. die Herzfrequenz, die Atmung wird schneller, die Muskelspannung nimmt zu.
Der Parasympathikus (Ruhenerv) sorgt für Entspannung, Ruhe und Erholung: Die Herzfrequenz nimmt ab, die Atmung wird langsamer.

Können wir auf das autonome Nervensystem Einfluss nehmen?

Wir sind zwar durchaus in der Lage, die Reaktionen des autonomen Nervensystems, also Herzklopfen, heftige Atmung, Schwitzen oder Zittern, wahrzunehmen, jedoch so ohne Weiteres können wir diese Reaktionen nicht beeinflussen.
Aber wir können dies mithilfe des HRV-Biofeedback erlernen.
Denn beim HRV-Biofeedback erscheinen dem Übenden die eigenen Körpervorgänge auf einem Computerbildschirm als veränderliches Bild, das er beeinflussen kann. Diese Visualisierung im Bild einer sich öffnenden oder schließenden Blüte zeigt ihm den Grad der Übereinstimmung von Atem- und Herzfrequenz.
Auf diese Weise erlernen Sie eine Technik der Selbstregulierung.

Der Ablauf des HRV-Trainings

Beim HRV-Biofeedback sitzen Sie bequem vor einem Bildschirm. Ein Gurt um den Bauch misst Ihren Atemrhythmus, ein Clip am Finger Ihren Puls. Auf dem Bildschirm sehen Sie eine Blume, deren Verhalten Sie beeinflussen: Die Blüte öffnet sich, wenn Herz- und Atemfrequenz gut übereinstimmen. Dabei finden Sie selbst heraus, wie Sie atmen müssen, damit die Blüte sich möglichst weit öffnet.
Diese Atemweise, die auch verschiedenen Entspannungs- und Meditationstechniken zugrunde liegt, erlernen Sie aufgrund der sofortigen bildlichen Erfolgskontrolle besonders rasch und effektiv.
In einer angespannten Situation im Alltag genügt es dann, an das Öffnen der Blüte zu denken, um schnell den persönlichen Atemrhythmus zu finden, in dem Sympathikus und Parasympathikus ausgeglichen sind.

Wo kann ein HRV-Training mit Biofeedback durchgeführt werden?

Das Herzratenvariabilitäts-Training führen wir in unserer Praxis mit einem computerunterstützten HRV-Biofeedback-Programm durch.
Meist sind etwa 8 bis 10 Sitzungen ausreichend.
Sprechen Sie uns an. Wir beraten Sie gerne.

 


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