ADHS

Was ist AD(H)S?

Das Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom [ADS] und das Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätssyndrom [ADHS] sind Erkrankungen, die durch Störungen der Aufmerksamkeitsregulation und durch eine starke Impulsivität der Betroffenen gekennzeichnet sind. Bei der ADHS-Störung tritt zudem das Kernsymptom Hyperaktivität auf.

Eine Erkrankung kann vorliegen, wenn diese Symptome über einen Zeitraum von mindestens sechs Monaten anhalten. Sie treten nicht nur in der Schule oder zu Hause auf, sondern zeigen sich durchgehend auch in anderen Lebensbereichen. AD(H)S äußert sich in individuell sehr unterschiedlichem Verhalten: Am auffälligsten, weil von den Mitmenschen als störend empfunden, ist der ‚Zappelphilipp‘. Aber auch das eher unauffällige ‚Träumerchen‘ kann an ADS erkrankt sein.
Bei Kindern führt AD(H)S häufig zu Problemen in der Schule und zu schlechten schulischen Leistungen. Die soziale Integration kann erschwert sein. Manche Kinder treten in ihrer Klasse als Störenfriede in Erscheinung. Oft zeigen sie eine erhöhte Aggressivität sowie gefahrenträchtiges Verhalten.
Spielt AD(H)S noch im Erwachsenenalter eine Rolle, führt die Erkrankung häufig zu einer allgemeinen Leistungsschwäche, zu Desorganisation, Ruhelosigkeit und zu Stimmungsschwankungen. Aufgrund dieser Symptome kommt es nicht selten zu erheblichen Problemen im beruflichen, aber auch im privaten Bereich.

Wie entsteht AD(H)S?

Die Ursachen von AD(H)S sind trotz intensiver Forschung noch nicht vollständig geklärt. Als gesichert gilt, dass genetische Faktoren eine ursächliche Rolle spielen. Sicher ist auch, dass AD(H)S eine neurobiologische Funktionsstörung zugrunde liegt: Wichtige Botenstoffe wirken nicht effizient, was eine Fehlregulierung der im Gehirn ankommenden Informationen zur Folge hat (Reizüberflutung).
Da das Gehör zu den Sinnen gehört, die niemals ruhen, ist es eine besondere Herausforderung, sinnvolle von sinnlosen Geräuschen zu unterscheiden und sich durch störende Geräusche nicht ablenken zu lassen.
Die meisten Kinder, die wir untersuchen, zeigen auch ein reduziertes Sprachverstehen im Störgeräusch, bei der Verarbeitung gleichzeitig eingehender akustischer Reize und bei der Lern- und Merkfähigkeit akustisch dargebotener Wörter.
In wissenschaftlichen Untersuchungen wurde nachgewiesen:
AD(H)S ist keine Folge der Erziehung!

Neurofeedback: Eine Alternative bei der Behandlung von AD(H)S?

Neurofeedback ist eine nichtmedikamentöse Behandlungsmethode von ADS und ADHS bei Kindern und bei Erwachsenen.
Eine Neurofeedback-Therapie kann in manchen Fällen Medikamente überflüssig machen.
Das Training mit Neurofeedback führt nachweisbar zu einer Verbesserung der Aufmerksamkeit und die Konzentrationsfähigkeit. Auch in Bezug auf die Kernsymptome Impulsivität und Hyperaktivität zeigen sich oft bemerkenswerte Effekte. Das Verhalten und das Lernen werden positiv beeinflusst. In vielen Fällen führt die Therapie zu einer Stärkung des Selbstbewusstseins und zu schulischen Erfolgen.

Wie funktioniert ein Neurofeedback-Training?

In einer Neurofeedback-Sitzung werden mit Sensoren die Gehirnströme (EEG) des Patienten gemessen und in Echtzeit über spezielle Geräte rückgemeldet (= Feedback). Durch diese Rückmeldung werden die Gehirnströme auf dem Bildschirm sichtbar, und so der Wahrnehmung des Betroffenen zugänglich. Er lernt, seine Gehirnströme zu kontrollieren und bewusst Erregungs- und Entspannungszustände zu erzeugen. Dies führt im Resultat zu einer verbesserten Selbstregulierungsfähigkeit.
Gelernt wird dabei nach dem Prinzip des ‚Lernens am Erfolg‘, des operanten, positiv verstärkten Lernens: Werden die erwünschten Gehirnströme erzeugt, wird der Übende belohnt und dadurch motiviert. Durch Übung wird dieser Prozess automatisiert.
Die Behandlungsdauer erstreckt sich über circa 20 bis 30 Sitzungen. Der Patient wird von einer psychologischen Neurofeedback-Therapeutin behandelt.

Erfolgreiche und nachhaltige Behandlung durch Neurofeedback

Die in meiner Praxis angewandte Neurofeedback-Therapie orientiert sich an den, an der Universität Tübingen durchgeführten Studien.
Patienten, die wir behandeln, haben auch Schwierigkeiten mit der auditiven Aufmerksamkeitsregulation und der Hör-Merkspanne.
Wissenschaftler der Universität Tübingen haben den Nachweis erbracht, dass Neurofeedback bei ADHS wirksam ist:
Signifikante Verbesserungen in Verhalten, Aufmerksamkeit und Intelligenzquotienten wurden bei Kindern im Alter zwischen 8 bis 13 Jahren nach insgesamt 30 Stunden Neurofeedback erreicht. Die positiven Veränderungen waren auch sechs Monate nach Abschluss der Behandlung nachweisbar.
Die Wirksamkeit von Neurofeedback wurde auch in zahlreichen weiteren Untersuchungen, die an den Universitäten in Frankfurt/M. und Erlangen sowie an der Attention Disorders Clinic (USA) durchgeführt wurden, belegt.



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